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EDEKA Südwest Fleisch

Integration von ERP und BI: volle Transparenz im Fleischwerk

Wissen, was passiert ist essenziell, um schnell reagieren zu können. Und das ist umso wichtiger, je frischer die Ware in bester Qualität zum Kunden muss. Um seine Wertschöpfungskette in Echtzeit überblicken zu können, hat EDEKA Südwest Fleisch sein ERP-System mit einer BI-Lösung verzahnt: jetzt sind die integrierten Daten nicht nur schneller verfügbar, sie werden auch für jeden Anwender bedarfsgerecht visualisiert. Ermöglicht wurde das durch die direkte Integration des ERP-Systems von CSB-System mit der Analytics-Software Qlik Sense.

Die EDEKA Südwest Fleisch GmbH wurde 1970 als hundertprozentige Tochter der EDEKA Südwest Handelsgesellschaft mbH gegründet.

Seit 2011 ist das Fleischwerk in Rheinstetten am Netz und versorgt die Theken von mehr als 1100 EDEKA-Märkten vom Bodensee bis ins Saarland mit Rind- und Schweinefleisch, aber auch mit Fisch, Käse und Convenience-Produkten. Der Betrieb gilt als eines der modernsten und leistungsfähigsten Fleischwerke in Deutschland – es werden 15.000 Schweine und 1.200 Rinder pro Woche zerlegt und ca. 550 Tonnen Wurst auf dem 52.700 qm großen Gelände produziert. 220.000 Bestellpositionen werden täglich von über 1.400 Mitarbeitern bearbeitet und über eine ausgefeilte Logistik zum Kunden gebracht.

Ein derart moderner Betrieb ist nicht ohne modernste Informationstechnologie steuerbar. EDEKA Südwest Fleisch setzt seit geraumer Zeit auf Automatisierung und digitale Prozesse. „Durch unseren hohen Digitalisierungsgrad und die integrativen Anlagen haben wir schon viel erreicht – und wir sammeln unzählige Daten. Mit unserem jüngsten Projekt wollten wir den Zugriff auf diese Daten ermöglichen, um sie nach unseren Vorgaben auswerten und analysieren zu können“, beschreibt Geschäftsführer Edwin Mantel die Aufgabenstellung für das Projektteam. „Genau das haben wir durch die Zusammenarbeit zwischen EDEKA Südwestfleisch, unserem ERP-Lieferanten CSB-System und dem Qlik-Partner Informatec geschafft“, ergänzt der Verwaltungsleiter Martin Skazel.

Daten aus dem ERP und darüber hinaus visualisiert

Herzstück der Wertschöpfungskette ist das ERP-System von CSB. Es steuert seit Inbetriebnahme des Werks in 2011 Wareneingang, Zerlegung, Produktionsplanung und -steuerung, Verpackung und Preisauszeichnung (Etikettierung), Ein- und Auslagerungsprozesse, Kommissionierung, Rollibeladung und Versand. Alle Informationen über die aktuelle Situation, die Leistung und den technischen Status laufen in den Technik- und Logistikleitständen zusammen und rund 800 Einzelprozesse werden von dort online überwacht und gesteuert.

Ein reibungsloser Prozess. In der nächsten Ausbaustufe war jedoch eine größere Transparenz gewünscht. Doch nicht jeder braucht größte Detailtiefe, viel wichtiger ist es, dass die Daten für die Mitarbeiter und das Management von EDEKA Südwest Fleisch sofort und in der richtigen Form zur Verfügung stehen. Dynamische Analysen der betriebswirtschaftlichen Daten aus dem CSB-System und dem Data Warehouse sollten die Transparenz aller Prozesse erhöhen. Die direkte Integration des ERP von CSB-System und der Business Intelligence-Lösung von Qlik hat jetzt genau das ermöglicht: EDEKA Südwest Fleisch verfügt nun über ein performantes und dynamisches Auswertungstool für Produktion, Warenwirtschaft und Faktura. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Gelingen des Projekts war die Erfahrung von Informatec, denn das Unternehmen hatte bereits zahlreiche ERP-BI-Integrationen in der Lebensmittelbranche begleitet.

Integration als Schlüssel zur Effizienz

Transparenz beginnt mit Daten. Das Data Warehouse wurde um immer mehr Daten erweitert, die quasi in Echtzeit verfügbar und vor allem analysierbar gemacht werden sollten. Zu definierten Zeitpunkten wandern die Informationen aus den Produktivsystemen in das jeweilige Data Warehouse – etwa Absatz- und Beschaffungsdaten, Maschinendaten sowie Produktionsdaten.

Im Lauf des Projekts haben die Teams gelernt, noch einen Kontrollblick auf die Herkunft der Daten zu werfen und ihre Darstellung so konkret wie möglich mit dem Nutzer der Dashboards abzustimmen. Gerade bei betriebswirtschaftlichen Daten müssen die Berechnungswege mit dem Controlling durchgesprochen werden. Künftig sollen die hier gemachten Erfahrungen in Best Practise Lösungen einfließen. Aus diesem Grund haben sich CSB und Ihr Partner Informatec dazu entschieden, vorgefertigte Datenmodelle und Reports – im Qlik-Jargon sogenannte iVIEW Templates – den Kunden zur Verfügung zu stellen, um so einen Kick-Start ins Projekt zu ermöglichen und die allgemeinen Implementierungszeiten noch weiter zu verkürzen.

Nach wie vor werden innerhalb des CSB-ERP Daten aufbereitet und weiterverarbeitet – Daten, die auch zur Verifizierung der Qlik Sense-Auswertungen verwendet werden. CSB Linecontrol fungiert als Kollektor und Schnittstelle für die Anbindung der Maschinen unterschiedlicher Hersteller und soll zukünftig auch für die Betrachtung und Analyse der Live-Daten in Echtzeit eingesetzt werden. In der Cloud Analytics-Software Qlik Sense werden die Daten aus den einzelnen Quellen aktualisiert und nach Bedarf visualisiert. Anwender aus den Bereichen Vertrieb und Marketing können sich beispielsweise Analysen von Rechnungs- und Absatzdaten in ihrem Dashboard anzeigen lassen. Die Geschäftsführung sieht eine Kombination aller relevanten Daten, immer mit der Möglichkeit, tiefer hinein zu zoomen. Der Einkauf und die Disposition bekommt Auswertungen von Dispo- und Wareneingangsbuchungen. Technik und Produktion haben die Maschinendaten im Blick – zu Verfügbarkeit, Leistung und Instandhaltung.

Maschinendaten erfassen

Die Anbindung der Maschinen war dabei eine intensive Projektphase. Die Maschinendaten werden über OPC-UA Schnittstellen an CSB angebunden und mit CSB Linecontrol abgeholt. Dies war nicht unkompliziert, da sowohl die OPC-UA Schnittstellen der Hersteller als auch die Struktur der übermittelten Daten durchaus unterschiedlich sind.

Alle Daten der Produktivsysteme werden zu fest definierten Zeitpunkten in das Data Warehouse übertragen und dann in den Qlik Sense Visualisierungen aktualisiert. So sehen die Techniker in einem Dashboard die Verfügbarkeit der gesamten Linie, aber auch den Status einzelner Anlagenteile (etwa Produktion, betriebsbereit oder Fehler).

Mission accomplished

EDEKA Südwest Fleisch hat heute mehr Transparenz über die betriebswirtschaftlichen Daten. „Wir können die Echt-Daten des CSB-Systems und andere Informationen schnell und flexibel auswerten – und das bringt uns nicht nur die Möglichkeit sofort zu reagieren – es ist durchaus auch der ein oder andere Aha-Effekt dabei“, so das Fazit von Verwaltungsleiter Martin Skazel.

Durch ein ausgefeiltes Rollenkonzept ist es möglich, den Usern gezielte die Auswahl an Daten nach deren Berechtigung zur Verfügung zu stellen. Dadurch reduzieren sich die Streams und die Auswertungen, was wiederum auch Speicherkapazität spart.

Was dann kommt? Dass das Unternehmen hier nicht stehen bleibt, versteht sich fast von selbst. Im zweiten Projektabschnitt soll die Integration der Logistik- und Lieferantenleergutdaten sowie der Erweiterung der Beschaffungsdaten realisiert werden. Im weiteren Verlauf sind auch die Beschaffungsdaten für Zerlege- und Produktionswareneingänge denkbar.

Die neue Slicerliner-Linie ist so konfiguriert, dass Sie nach kurzer Implementierungszeit angebunden und die Daten ausgewertet werden können.

Und wenn das geschafft ist, liegen sicher bereits neue Pläne auf dem Tisch.